Ein Dorf im Wittgensteiner Land

Girkhausen – ein Dorf mit Geschichte

Girkhausen

1220
In einer Urkunde aus dem Jahr 1220 wird Girkhausen ( Gerharttinkusen ) erstmals erwähnt. Der Ritter Cunradis de Gerharttinkusen hat die Urkunde als Zeuge unterzeichnet. Daraus resultiert, daß dieser damals bereits hier wohnte und damit die Ortschaft älter ist, als bisher angenommen. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, daß zum Zeitpunkt der Beurkundung der Kirchturm “Wehrturm” und die Kirche, sowie ein festes Haus der Ritter bereits standen.

1300
Nachweisbar ist die Erweiterung der bestehenden Kirche um 1300. Girkhausen war im Zusammenhang mit dem berühmten Marienbild als Wallfahrtsort hoch angesehen. Daraus resultierte auch die für Landgemeinden nicht übliche Patronatsausübung.

1325
Papst Johannes XXII erließ zu Avignon einen auf 40 Tage befristeten Ablaßbrief.In dieser Zeit ( 14. Jahrhundert ) wurde auch die heute noch vorhandene größte Glocke des Geläutes “Ave Maria” angeschafft und im Kirchturm montiert.

1354
In diesem Jahr verloren die Ritter von Girkhausen alle Besitzrechte an die Grafen von Wittgenstein.

1444
Die Grafen von Wittgenstein erteilten den Girkhäuser Bürgern zu Ehren der Mutter Gottes (Marienbild) eine Abgaben- und Dienstfreiheit.

1521
Schlägerei “Schlegerey” von Girkhausen. Hiebei handelte es sich um einen handgreiflichen Streit zwischen Wallfahrern aus dem “Cöllnischen” Sauerland und den Wittgensteinern.

1535
Einführung der Reformation

1555
Erlaß der Wittgensteiner Kirchenordnung. Danach hatten die Wallfahrten ein Ende und die daraus erzielten Einnahmen versiegten. Die Gemeinde verarmte mehr und mehr.

1568 – 1569
Die Pest wütet in Girkhausen

1579
Beginn der Holzkohlenherstellung in Meilern

1607
Vertrag über die Nutzung der “Salzquelle bei Girkhausen”

1624 bis 1626
Erneute Pestepedemie in Girkhausen, der die meisten Bewohner des Ortes zum
Opfer fallen.

1618 – 1648
Viele der Überlebenden der Pest wurden während des 30 – jährigen Krieges von durchziehenden Truppen oder zügellosen Horden und “Schnapphähnen” umgebracht

1680
Bedingt durch die Armut in der Gemeinde, die Reparaturen an der Kirche unmöglich machten, stürzten “3 Joche” der großen Wallfahrtskirche ein. Daraus entstand der auch heute noch vorhandene freie Raum zwischen dem Kirchengebäude und dem Kirchturm.

1719
Bau der Eisenhütte im oberen Odeborntal ( Schmelzhütte )

1756 – 1763
Auch im 7 – jährigen Krieg hatte die Girkhäuser Bevölkerung sehr stark unter der Einquartierung der Rheinarmee zu leiden

1816
Girkhausen lag stets im Grenzgebiet zwischen Franken und Hessen. Erst mit dem 2.Pariser Frieden fiel Wittgenstein und damit Girkhausen im Jahre 1816 endgültig an Preussen.

1840 – 1884
Ablösung der Gemeinde und ihrer Bewohner von herrschaftlichen Steuern und Abgaben

1970
750-jähriges Jubiläum des Dorfes

1975
Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde aus der selbstständigen Gemeinde Girkhausen ein Ortsteil der Stadt Bad Berleburg. Gleichzeitig verlor der Kreis Wittgenstein seine Selbstständigkeit durch den Zusammenschluß mit dem Kreis Siegen.